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Immer wieder Neues über Käse...

Ofenkäse – schnell, raffiniert, abwechslungsreich

Jetzt in der kalten Jahreszeit ist Ofenkäse genau das Richtige: wärmend, würzig und duftend kommt der auserwählte Käse aus dem Ofen. 
Ofenkäse ist schnell zubereitet. Je nachdem, welche Käseart man verwendet, braucht der Käsebis zum Servieren ungefähr 15 bis 25 Minuten. Bei Weichkäse ist es empfehlenswert die obere Schicht nach 10 Minuten Backzeit aufzuschneiden und aufzuklappen. So wird der Käse besonders cremig von innen und die Oberfläche goldbraun. Am besten ist es, einen Käse zu wählen, der einen hohen Fettgehalt aufweist. Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der Käse gutschmilzt und die gewünschte Konsistenz erhält.
Die Urform von Ofenkäse ist der Vacherin. Er wird schon seit 200 Jahren im französisch-schweizerischen Grenzgebiet hergestellt, vorzugsweise in den Wintermonaten. Er besticht durch seinen von Natur aus nahezu flüssigen Kern. Vergleichbare Weichkäse bieten sich aber genauso gut als Ofenkäse an. Zum Beispiel entfaltet Brie sein leckeres Aroma beim Backen. Mag man es würziger, dann eignen sich mittelalter Gouda, Bergkäse oder Tilsiter.
In einer kleinen Auflaufform oder eine Behälterform aus Alufolie lässt sich der Ofenkäse gut zubereiten. Zu beachten ist, dass diesesBehältnis hitzebeständig genug sein muss. 
 

Individuell getoppt!

Der Ofenkäse kann sowohl vorher als auch im Nachhinein noch weiter verfeinert werden.

Vorher: Es gibt eine Backweise des Käses, die „provençal“ angehaucht ist. Dabei wird die Käserinde vor dem Backen mit einer Mischung aus Honig und Maille à l'Ancienne-Senf bestrichen. Einen ganz anderen, aber genauso exotischen Geschmack bringt das Einlegen des Käses in Cidre oder Apfelsaft eine Stunde vor dem Backen. Diese Variante ist etwas für besonders experimentierfreudige Käsefreunde.
Nachher: Auch im Nachhinein ist dem Verfeinern des leckeren Ofenkäses keine Grenze gesetzt. Klassischerweise kommen die verschiedensten Gewürze zum Einsatz. Paprikapulver, bunter Pfeffer oder Chilipulver können dem Käse den letzten Pfiff geben. Aber auch Rosmarin oder Thymian sind in Kombination mit Käse unschlagbar lecker. Sie machen das Geschmackserlebnis einen Hauch mediterran.

Als zusätzliche Toppings können noch Honig, Trockenfrüchte wie Datteln oder Feigen oder auch Nüsse gewählt werden. Das gibt in Verbindung mit dem Käse noch einmal eine ganz andere Konsistenz und im wahrsten Sinne des Wortes „mehr Biss“.
Empfehlenswerte Beilagen sind frisches Baguette, kerniges Nussbrot, Cracker oder auch Pellkartoffeln. Sie geben dem Käse die gewisse Grundlage ohne den einzigartigen, würzigen Geschmack zu verfälschen.

Trendiger Ofenkäse

Eine tolle Art und Weise, den Käse in Szene zu setzen, ist das Servieren in einem Brotlaib oder auch in einem ausgehöhlten Kürbis. Diese Trends sind super einfach umzusetzen und machen trotzdem viel her – auch geschmacklich!


 

Festlicher Käsegenuss: Raclette und Fondue


Raclette und Fondue stehen für Käsegenuss par excellence – nicht nur, weil der Käse in beiden Fällen besonders festlich daherkommt, sondern auch, weil die Geselligkeit in diesen Varianten im Vordergrund steht. Die ganze Familie um ein Caquelon – den klassischen Käsefondue-Topf – verspricht gute Gespräche über mehrere Stunden hinweg. Welche Käsesorten dabei schmelzen, kommt auf den persönlichen Geschmack an: Das klassische Schweizer Käsefondue motié-motié besteht jeweils zur Hälfte aus Gruyere- und Vacherin-Käse. Ein Appenzeller-Fondue setzt eher auf Sortenreinheit, während ein französischer Savoyer Fondue Emmentaler, Beaufort und Comté in sich vereint. Generell gilt allerdings: ausprobieren lohnt sich. Der Fonduetopf wird vor dem Füllen erst mit einer Knoblauchzehe ausgestrichen, der geriebene Käse dann mit einem Glas trockenem Weißwein darin geschmolzen. Ist die Mischung anschließend zu dünn, können die Genießer ein wenig Speisestärke zur Bindung hinzufügen. In ein klassisches Schweizer Fondue gehört zudem noch ein Schuss Kirschwasser. Zum Eintunken eignen sich dann Weißbrotwürfel ebenso wie Würfel würzigerer Brotsorten.

Raclette – geschmolzener Käse auf zwei Arten
Wer es beim Raclette klassisch mag, schmilzt die Schnittfläche eines halben Raclettekäse-Laibes in einem Raclette-Ofen. Die geschmolzene Schicht wird abgeschabt und dann mit Pellkartoffeln, sauren Gurken und Silberzwiebeln serviert. Deutlich verbreiteter ist inzwischen allerdings das Pfännchen-Raclette. Hier schmilzt der Käse im beschichteten Pfännchen, während auf einer Grillplatte oder einem heißen Stein darüber ein saftiges Stück Fleisch brutzelt. Bei der Beilagen-Vielfalt sind der Kreativität der Gastgeber keine Grenzen gesetzt. Als Käse für das Pfännchen-Raclette ist in Scheiben geschnittener Raclettekäse aus der Schweiz, Frankreich oder Deutschland selbstverständlich bestens geeignet. 
Wer regionalen Käse bevorzugt, wird auch in Nordrhein-Westfalen fündig. Viele Hofkäsereien stellen hier mit viel Liebe zum Detail Käsespezialitäten her, natürlich darf da der Raclettekäse nicht fehlen. Es lohnt sich, einfach mal bei einer Hofkäserei in der Gegend vorbei zu schauen. Fündig wird man dort sicherlich immer! Doch natürlich schmeckt Raclette auch hervorragend mit anderen Käsesorten wie Gouda, Butterkäse oder Camembert. Und diese Sorten lassen sich auch hervorragend schmelzen. Hier gilt ebenfalls: ausprobieren ausdrücklich erwünscht.
 

Zwei Gerichte, viele Mythen
Käsefondue und Raclette sind Schweizer Nationalgerichte, weshalb auch ihre Entstehung meist dort verortet wird. Ob es stimmt, ist allerdings nicht ganz klar. Zwar gibt es die Mythen, dass der geschmolzene Käse und das Essen aus einem Topf nach einem Krieg eine Friedensgeste waren, Hirten einen Käselaib am Feuer vergaßen, den geschmolzenen Käse mit Brot auffingen und so rein zufällig das Raclette erfanden oder Mönche mit dem Schmelzen des Käses die Fastenpflicht, auf feste Nahrung zu verzichten, umgehen wollten. Doch ob diese Geschichten stimmen, ist unklar. Denn Frankreich und Italien beanspruchen beispielsweise die Erfindung des Käsefondues ebenfalls für sich – wenn auch weniger laut. Und sogar in der griechischen Antike finden sich erste Hinweise auf das Gericht. Klar ist nur: Beide Gerichte, Fondue und Raclette, sind bereits sehr alt – und nebenbei: ziemlich lecker!